Rollstuhlratgeber

Ob nach einer Operation, bei Verletzungen oder im Fall einer Erkrankung: der Rollstuhl als medizinisches Hilfsmittel ist vielfältig und wird jeweils an die individuellen Bedürfnisse angepasst.

 

Wie Sie vorgehen sollten

Der passende Rollstuhl wird aufgrund der medizinischen Diagnose sowie der rezeptlichen Verordnung Ihres behandelnden Arztes ausgewählt. Anschließend werden die persönlichen Anforderungen („Welche individuellen Bedürfnisse haben Sie?“), die Art der Nutzung („Wo und in welchem Umfang möchten Sie den Rollstuhl nutzen?“) sowie die von Ihnen gewünschten Modalitäten („Über welche Einstellungen sollte der Rollstuhl verfügen?“) abgestimmt.

Vier Grundtypen

Es gibt vier Grundtypen von Rollstühlen, auf verschiedene Nutzungsbereiche spezialisiert, die es in der Vorauswahl Ihres Rollstuhls zu unterscheiden gilt.
Sogenannte Standard- und Leichtgewichtrollstühle sind nicht für den dauerhaften Gebrauch vorgesehen, sondern vorwiegend für einmalige oder gelegentliche Transporte. Die robuste Bauweise des Standartrollstuhls unterscheidet sich von der des Leichtgewichtrollstuhls, welcher meist aus Aluminium oder Stahlrohr gefertigt wird.
Im Pflegebereich kommen Pflege- und Multifunktionsrollstühle zum Einsatz. Ideal für ältere und pflegebedürftige Menschen verfügen solche Modelle über die Möglichkeit einer Liegeposition, eine unterstützende Funktion beim Aufsetzen und eine individuelle Anpassung an die Körperform.
Im Gegensatz zum weniger wendigen Pflegerollstuhl ist ein Aktiv- oder auch Adaptivrollstuhl für die dauerhafte, aktive Eigennutzung ausgelegt. Die einzelnen Bauteile sind individuell anpassbar und bieten Ihnen somit maximale, unabhängige Mobilität.
Ebenso unabhängig in der Bedienung ist auch der Elektrorollstuhl, der speziell für Menschen mit wenig Kraft oder eingeschränkter Beweglichkeit in Händen und Armen konzipiert ist. Er ermöglicht ein hohes Maß an Beweglichkeit bei gleichzeitigem Komfort. Bezüglich Wendigkeit und Federung werden hier zusätzlich Elektrorollstühle für den Außen- und Innenbereich unterschieden.

Die optimale Einstellung

Haben Sie ein passendes Modell für sich ins Auge gefasst, übernehmen wir vom Sanitätshaus Kellner die individuelle Einstellung Ihres neuen Rollstuhls.
Um eine ideale Sitzhaltung sowie eine stabile Beinführung zu unterstützen ist es wichtig, die richtige Sitztiefe zu bestimmen. Diese beinhaltet den Abstand von der Vorderkante des Rückenrohrs bis zur Vorderkante der Sitzbespannung.
Zusätzlich wichtig für die Haltung im Rollstuhl sind die vordere sowie hintere Sitzhöhe. Die damit zusammenhängende Sitzneigung und die richtige Position zwischen den Antriebsrädern sind ausschlaggebend für einen optimalen Antrieb des Rollstuhls.
Die Sitzbreite wird von uns so gewählt, dass Ihnen sowohl komfortables Sitzen, zugleich aber auch das Passieren von engen Durchfahrten ermöglicht wird.
Die Höhe der Rückenlehne ist von der Art der Behinderung abhängig. Möchten Sie sich mit dem Rollstuhl selbst fortbewegen, muss die Rückenhöhe ausreichend Spielraum für die Schulterblätter ermöglichen. Bei geringer Muskulatur hingegen bedarf es einer höheren Lehne.
Zuletzt erfolgt die korrekte Messung der Unterschenkellänge. Sie bestimmt die Position des Fußbretts, welches sowohl einen Kniewinkel von 90° als auch einen stabilen Fußstand gewährleistet.
Den Großteil des Tages im Rollstuhl zu sitzen hat Einfluss auf Haltung, Gesundheit und das eigene Erscheinungsbild. Um die damit einhergehende Lebensqualität sicherzustellen, sind die richtige Auswahl, sowie vor allem die individuelle Einstellung Ihres Rollstuhls entscheidend.

Sie benötigen Hilfe?

Wir beraten und unterstützen Sie gerne fachgerecht bei der Entscheidung und der optimalen Anpassung Ihres neuen Rollstuhls!