Prothetik vs. Orthetik – Worin liegt der Unterschied?

Die Orthopädietechnik ist ein Bereich des Gesundheitswesens, der sich mit der Herstellung und Anpassung von orthopädischen Hilfsmitteln und Prothesen befasst. Diese Hilfsmittel werden verwendet, um körperliche Beeinträchtigungen oder Verletzungen zu unterstützen, zu korrigieren oder zu ersetzen. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit Mobilitätsproblemen oder orthopädischen Einschränkungen. Unterschieden wird zwischen den beiden klassischen Fachgebieten „Prothetik“ und „Orthetik“. Doch was genau ist der Unterschied?

 

Die Orthetik

Die Orthetik befasst sich mit der Herstellung und Anpassung von orthopädischen Hilfsmitteln, die dazu dienen, die Funktion und Stabilität von Körperteilen, insbesondere von Gelenken und Muskeln, zu unterstützen, zu korrigieren oder zu verbessern. Orthetische Hilfsmittel werden auch als „Orthesen“ bezeichnet. Das Wort „Orthese“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie „aufrecht“, „begradigen“ oder „ausrichten“. Orthesen können aus verschiedenen Materialien wie Kunststoff, Metall oder Gewebe hergestellt sein und individuell angepasst werden.

Das internationale Klassifikationssystem teilt Orthesen in vier Klassen ein: Orthesen der unteren Extremitäten, Orthesen der oberen Extremitäten, Orthesen für den Rumpf und Orthesen für den Kopf. Innerhalb dieser Klassen werden sie wiederum nach ihrer Funktion gruppiert. Es gibt Lähmungsorthesen, Entlastungsorthesen und Bandagen.

Beispiele für orthetische Hilfsmittel sind Knöchelbandagen, Knieorthesen, Schuheinlagen und Rückenstützen. Diese Hilfsmittel werden verwendet, um Schmerzen zu lindern, Verletzungen zu stabilisieren oder Fehlstellungen zu korrigieren. Im Allgemeinen handelt es sich um äußerliche Vorrichtungen zur Beeinflussung der strukturellen und funktionellen Eigenschaften des neuromuskulären Systems und des Skeletts.

 

Die Prothetik

Der Begriff „Prothetik“ stammt auch aus dem altgriechischen, bedeutet aber „Anfügen“ oder „obendrein“, hierbei handelt es sich um die Herstellung und Anpassung von künstlichen Ersatzteilen oder Prothesen, die fehlende oder amputierte Körperteile ersetzen, wie zum Beispiel Arme, Beine, Hände oder Finger. Sie werden individuell angefertigt, um die Form und Funktion des fehlenden Körperteils so gut wie möglich zu imitieren. Dabei kommen Materialien wie Kunststoff, Metall oder Kohlefaser zum Einsatz. Das Ziel ist es die Mobilität und Unabhängigkeit von Menschen mit Amputationen oder angeborenen Fehlbildungen wiederherzustellen.

In der Prothetik wird zwischen den Exoprothesen und Endoprothesen unterschieden. Prothesen, die sich außerhalb des Körpers befinden wie beispielsweise künstlichen Gliedmaßen wie Bein-, Arm- oder Handprothesen, spricht man von einer Exoprothese.

Das Gegenteil ist die Endoprothese, auch Implantat genannt. Sie ist vollständig von körpereigenem Gewebe umgeben. Klassisches Beispiel ist das künstliche Hüftgelenk. Ist das Implantat im Knochen verankert und ragt gleichzeitig aus dem Körpergewebe heraus, spricht man von einem offenen Implantat. Zu diesem Typ gehören Zahnimplantate, aber auch Implantate zur Befestigung von Beinprothesen oder Nasen-, Augen- und Ohrmuschelimitationen.

 

Fließender Übergang in der Orthopädietechnik

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Orthetik darauf abzielt, die Funktion natürlicher Körperteile zu unterstützen und zu verbessern, während die Prothetik die Herstellung künstlicher Ersatzteile umfasst, um die verlorene Funktion eines Körperteils wiederherzustellen. Beide Bereiche sind entscheidend, um Menschen mit unterschiedlichen orthopädischen Problemen zu helfen, ein aktives Leben zu führen.

Der Übergang von einer Orthese zu einer Prothese kann fließend sein. Wenn einem Patienten beispielsweise der Vorfuß amputiert wird, besteht der Ersatz aus einer Kombination von Prothese und Orthese. Ersteres bildet den Ersatz für den Vorfuß und Letzteres stellt den Ersatz der verlorengegangenen muskulären Funktion wieder her. Auch Patienten mit Rückenmarksverletzungen profitieren von dem Zusammenspiel. Die Rückenmarksverletzungen können sowohl mit orthopädischen Orthesen für die Stabilisierung der Wirbelsäule als auch mit Prothesen für verlorene Gliedmaßen behandelt werden, je nach Art und Schweregrad ihrer Verletzung.

 

Sanitätshaus Kellner in Münster

Sie haben Fragen zu unseren Produkten oder möchten beraten werden zum Thema Prothetik? Sprechen Sie uns gerne an! Das Sanitätshaus und die Orthopädietechnik Kellner in Münster erreichen sie hervorragend aus dem gesamten Münsterland, sowie Wolbeck, Handorf, Nottuln, Telgte, Havixbeck, Senden, Warendorf oder Coesfeld!