Halskrausen – die vielseitige Hilfe bei Nackenbeschwerden

Halskrausen, auch bekannt als Cervicalstützen oder Halskrawatten, spielen eine entscheidende Rolle in der medizinischen Versorgung von Patienten mit Nackenproblemen. Diese speziellen Orthopädischen Hilfsmittel bieten eine Kombination aus Bewegungseinschränkung und Schmerzlinderung und sind unverzichtbar bei der Behandlung von akuten Traumata, wie Schleudertraumen, oder chronischen Nackenschmerzen. Die Fähigkeit, den Nacken in einer entlastenden und ruhenden Position zu halten, macht sie zu einem wesentlichen Bestandteil der Erstversorgung und Langzeittherapie.

Material und Anpassung für optimalen Komfort

Halskrausen sind aus formstabilem Schaumstoff gefertigt und oft mit einem Baumwolltextil überzogen, was sie nicht nur weich und bequem, sondern auch formstabil macht. Ihre anatomische Form, ergänzt durch eine Kinn-Aussparung, garantiert einen hohen Tragekomfort und eine einfache Handhabung. Dank der Verstellbarkeit in der Länge, die durch einen Klettverschluss erreicht wird, lässt sich die Halskrause leicht an den individuellen Halsumfang anpassen.

 

Wann ist eine Halskrause notwendig?

Halskrausen kommen in verschiedenen Situationen zum Einsatz, um die Halswirbelsäule zu entlasten und den Heilungsprozess zu fördern. Sie sind besonders nützlich und werden häufig verordnet:

• Nach diagnostiziertem Schleudertrauma, oft eine Folge von Autounfällen, bei denen der Kopf ruckartig bewegt wird.
• Nach Operationen an der Halswirbelsäule oder nach Eingriffen zur Korrektur eines Schiefhalses.
• Bei Schmerzen im Bereich der Wirbelsäule, bekannt als HWS-Syndrom oder Wirbelsäulensyndrom, die eine stabilisierende Unterstützung erforderlich machen.

 

Verschiedene Typen für individuelle Bedürfnisse

Weiche Halskrausen

Weiche Halskrausen sind darauf ausgelegt, leichten Halt und Entlastung zu bieten und extreme Positionen sowie Bewegungen in Belastungsphasen einzuschränken. Das Maß für die Höhe dient als Schätzung der Länge des Halses und wird individuell angepasst.

Verstärkte Halskrausen

Ähnlich den weichen Halskrausen in ihrem Erscheinungsbild, beinhalten verstärkte Halskrausen eine Kunststoffverstärkung, die zusätzlichen Halt und Entlastung durch erhöhte Formstabilität bietet. Diese Art der Halskrause eignet sich besonders für den Einsatz bei Problemen, die sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld auftreten können.

Verschiedene Arten von Halskrausen

Es gibt verschiedene Arten von Halskrausen, die für spezifische Bedürfnisse und Situationen konzipiert sind:

• Sterno-Occipital Mandibular Immobilisation Device (SOMI): Eine starre Halskrause, die den Hals in Ausrichtung mit der Wirbelsäule hält. Sie verhindert ungewollte Mobilisation von Kopf und Nacken und wird vor allem nach chirurgischen Eingriffen an der Halswirbelsäule oder bei schweren Nackenverletzungen verwendet​.
• Thomas Halskrause: Bietet eine starrere Unterstützung durch ihr Vinyl-Kunststoff-Design mit Schaumstoffpolsterung. Sie wird seltener verwendet und zielt auf die Verhinderung von Druckgeschwüren ab​​.
• Philadelphia Halskrause: Ein starrer Schaumstoffkragen mit vorderer und hinterer Öffnung, die mit Klettverschluss befestigt ist. Sie stützt den Unterkiefer und die obere Brustwirbelsäule und wird vor allem bei Bedingungen verwendet, die größere Bewegungseinschränkungen erfordern​​.
• Miami J Halskrause: Ähnelt der Philadelphia Halskrause, bietet aber zusätzlichen Komfort durch eine variable Größe und Passform sowie eine Thorax-Verlängerungsschiene für zusätzlichen Schutz und Unterstützung der Brustwirbelsäule​​.
• Aspen Halskrause: Ähnlich in Design und Verwendung wie Philadelphia und Miami J, jedoch mit atmungsaktiverem Polstermaterial. Sie verfügt über ein Loch in der Mitte für Tracheotomiezwecke​​.

 

Mögliche Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Während eine korrekt angelegte Halskrause die Halswirbelsäule effektiv schützt und stabilisiert, können unsachgemäße Anwendung und zu lange Tragezeiten unerwünschte Nebenwirkungen haben, wie die Behinderung der Beatmung bei Notfällen oder die Verschiebung gebrochener Wirbelkörper. Medizinische Studien weisen darauf hin, dass Halskrausen zwar Schmerzen lindern können, aber nur so kurz wie möglich getragen werden sollten, um die Abhängigkeit zu vermeiden und eine muskelstärkende Physiotherapie nicht zu ersetzen.

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